Die Kunst der Extrusion – Formen, gestalten, optimieren


Interview mit Technoform-Experten
Konal, Technoform ist seit über 50 Jahren führend in der Extrusion. Was zeichnet euer Extrusionsverfahren aus?
Konal: Als spezialisierter Extrudeur für thermoplastische Kunststoffe setzen wir insbesondere auf die Endlos-Extrusion. Diese Methode ist wirtschaftlicher und effizienter als Verfahren wie Fräsen oder Spritzgießen. Dank unserer langjährigen Extrusionserfahrung erreichen wir eine hervorragende Oberflächenqualität und Präzision bei hohem Füllstoffanteil. Entscheidend dabei ist die optimale Abstimmung von Material, Werkzeug und Extrusionsprozess.
Was hebt Technoform neben der Technik hervor?
Konal: Wir verstehen uns nicht nur als Extrusionsexperte sondern auch als Entwicklungspartner, der Kunden bereits früh in Produktentwicklungen berät. Unsere Experten bringen tiefgehendes Know-how in Materialverarbeitung und Anwendungsentwicklung ein. Die individuelle, inhouse gefertigte Werkzeugkonstruktion ist dabei eine unserer besonderen Stärken.
Welche Materialien könnt ihr extrudieren?
Konal: Unser Schwerpunkt als Extrudeur liegt auf thermoplastischen Profilen aus Polypropylen, Polyamid und PPS. Diese Profile werden oft mit Glasfasern und speziellen Additiven wie UV-Schutz, niedriger Wärmeleitfähigkeit oder Korrosionsschutz verstärkt. Ein weiterer Vorteil: Thermoplastische Kunststoffe sind recycelbar und nachhaltig.
Wie wichtig ist die Materialauswahl für die Extrusion?
Konal: Die Materialauswahl ist für erfolgreiche Extrusionen entscheidend. Materialien werden gezielt nach den späteren Anforderungen des Endprodukts ausgewählt. Exakte Spezifikationen gewährleisten eine konstante Qualität und effiziente Fertigungsparameter, was Defekte während der Extrusion vermeidet. Unsere R&D-Teams führen intensive Tests neuer Materialien durch.

Wie lange dauert eine Materialumstellung?
Philipp: Neue Materialien durchlaufen aufgrund komplexer Freigabeprozesse, beispielsweise in der Baubranche, längere Phasen. Gemeinsam mit Kunden und Lieferanten arbeiten wir gezielt an der Integration nachhaltiger Recyclingmaterialien (PIR und PCR).
Worauf legt ihr Wert bei der Materialbeschaffung für die Extrusion?
Philipp: Hohe Qualität, Zuverlässigkeit und die Einhaltung internationaler Normen (REACH, C2C) stehen für uns im Fokus. Wir minimieren Risiken durch mehrere bewährte Lieferanten und streben langfristige, soziale und ökologische Partnerschaften an.
Die Zukunft der Extrusion – Welche Technologien verändern den Extrusionsmarkt?
Philipp: Zukunftstrends wie nachhaltiges Bauen bestimmen zunehmend die Entwicklung im Extrusionsbereich. Wir optimieren stetig unseren Extrusionsprozess. Technologien wie 3D-Druck bieten Potenzial für Prototypen und im Werkzeugbau. Neue Werkzeugstähle verlängern Standzeiten und eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für Profile. Kleinere Losgrößen sind zwar herausfordernd, ermöglichen jedoch eine höhere Produktvielfalt. Nachhaltige Rohstoffe und geschlossene Kreisläufe werden dabei immer wichtiger.
Welche Rolle spielen digitale Zwillinge oder Simulationen für Extrudeure?
Philipp: Digitale Zwillinge ermöglichen präzisere Simulationen durch Echtzeitdaten und unterstützen uns bei Prozessoptimierungen. Dadurch lässt sich der Einsatz von Materialien effizienter und nachhaltiger gestalten – ein zentraler Beitrag zum Ziel eines geschlossenen Wertstoffkreislaufs.